Lange tat sich der WSV im Niederrheinpokal gegen den FC Remscheid schwer. Erst nach kräfteraubenden 120 Minuten entschied der Regionalligist das Bergische Derby mit 2:1 (1:0) für sich und löste das Ticket für die zweite Runde.
Cheftrainer Hüzeyfe Dogan sprach von einem „typischen Pokalspiel“ - und das war es auch. Der Landesligist aus Remscheid ging mit hoher Motivation in die Partie und legte sich einen klugen Matchplan zurecht. „Der Gegner stand sehr kompakt und hat wenig zugelassen. Wir haben in der ersten Halbzeit wenig Lösungen gefunden. Für einen Landesligisten haben sie gute Chancen kreiert und eine richtig gute Leistung gezeigt“, erkannte Dogan an.
Immer wieder liefen die Gäste an, oft eroberten die defensiv ausgerichteten Remscheider die Kugel noch vor dem eigenen Strafraum. Erst ein Strafstoß unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, den Damjan Marceta souverän verwandelte, sorgte für die Wuppertaler Führung (45.).
Dogan resümierte: „Wir hatten zwar die volle Ballkontrolle und mehr Spielanteile gehabt. Trotzdem konnten wir uns aufgrund fehlender Konsequenz keine richtigen Torchancen erspielen.“
Im zweiten Durchgang belohnten sich die Gastgeber für den enormen Kraftakt und erzielten in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich durch Toni Zupo (92.). Was den WSV-Coach nach dem Seitenwechsel und in der Verlängerung störte, war die unzureichende Chancenverwertung seiner Mannschaft. Ob Phil Beckhoff (77., 118.), Charlison Benschop (90., 120.) oder Steve Tunga (116.) - die Gäste ließen Großmöglichkeiten zur Vorentscheidung reihenweise liegen.
Wenn wir demnächst wieder auf eine Mannschaft treffen, die tief steht, dann müssen wir Lösungen finden
Hüzeyfe Dogan
„In zwei, drei Situationen muss einfach mehr herausspringen. Wenn wir demnächst wieder auf eine Mannschaft treffen, die tief steht, dann müssen wir Lösungen finden. Wir müssen daran arbeiten, kreativer zu werden und zu Torabschlüssen zu kommen“, merkte Dogan an.
Dennoch sind die Löwen am Ende nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Denn zwischenzeitlich stellte Benschop auf 2:1 (97.) - dabei blieb es. Sein Coach brachte es auf den Punkt: „Entscheidend ist, dass wir eine Runde weitergekommen sind.“
Dogan warnt vor derzeitiger Euphoriewelle
In der Regionalliga West führt der Wuppertaler SV das Tableau mit 13 erspielten Punkten aus fünf Partien an. Am Samstag (02.09., 14:00 Uhr), zum Abschluss der Englischen Woche, ist der Tabellenzehnte FC Wegberg-Beeck zu Gast.
Dogan warnt vor der derzeitigen Euphoriewelle: „Pokalspiele sind immer besonders. Am Wochenende kommt es wieder auf andere Dinge an. Nach fünf Spieltagen ist noch niemand aufgestiegen. Wir haben hohe Ziele, wollen hart daran arbeiten und versuchen das bestmögliche rauszuholen.“